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Der zweite Reisebericht: Alfons Erzählungen

Nachdem ich mich mit meinem Sohnemann von den Pinguinen und Robben ausgiebig verabschiedet habe, ging es nun mit dem Flugzeug von der südlichsten größeren Stadt der WELT (Punta Arenas ; ca. 120.000 Einwohner) in die nördlicher gelegene Hafenstadt Puerto Montt. Wobei "nördlich" so eine Sache ist. Laut meinem Reiseführer, den ich immer in meinem Rucksack habe, liegt Puerto Montt noch ca. 1100 km südlich von Santiago entfernt.
Der Flug selber verlief dieses Mal etwas besser. Wobei die Vorbereitung mit der Abgabe der Mietwagen etwas kompliziert war und nicht so gut organisiert ist, wie man es aus dem fernen Deutschland kennen würde. Dies führte dazu, dass wir sehr in Zeitnot geraten sind und am Ende sogar am Flughafen ausgerufen wurden. Nach dem dadurch entstandenen Stress, verlief der Flug zum Glück sehr reibungslos. Nach meinem letzten Flugerlebnis, hatte ich nun vorher zunächst  wieder größere Bedenken um mein Alpakaleben.
In Puerto Montt gelandet, schnappten wir uns erneut einen Mietwagen und sind in das gut 20 Kilometer entfernte Puerto Varas gefahren. Die Stadt liegt direkt am Lago Llanquihue, dem zweitgrößten See Chiles. In unmittelbarer Nähe sind einige Vulkane, Saltos (Wasserfälle) und Geysire. Sehr bekannt ist der Vulkan Osorno mit gut 2650 m Höhe, auf dem auch Wintersport betrieben werden kann. Ebenfalls bekannt ist der Vulkan Calbuco mit ca. 2000 m, der erst zuletzt im Jahre 2015 ausgebrochen ist und eine Aschewolke von 15km hochstießen ließ. Ich hoffe dass der Vulkan nicht während meiner Abwesenheit erneut ausbricht. Das könnte dann insgesamt doch etwas heiß unter meinem Fellpopo werden 😅.
Am Tag nach unserer Ankunft in Puerto Varas haben wir eine große Tour gemacht. Unser Weg führte uns am Morgen zu den Saltos del Petrohue. Die Wasserfälle und Stromschnellen dort hatten eine enorme Kraft und waren sehr beeindruckend. Noch beeindruckender war im Anschluss unsere Tour zum Vulkan Osorno. Durch die Serpentinen fahrend sind wir bis zur Station gekommen. Dort lag dann sogar noch Schnee und ich habe mit meinem Sohnemann unseren ersten Schneemann gebaut ❄⛄. Ganz schön nass dieser Schnee. Danach sind wir noch mit dem Sessellift nach oben gefahren. Oben angekommen haben wir dann erst einmal unsere Fellpopos auf den warmen Lavasteinen gewärmt. Die Sonne hat dafür gesorgt, dass die Steine die Wärme aufnimmt und oben war es trotz der Höhe gar nicht kalt.  Dort hatten wir eine grandiose Aussicht auf die umliegenden Gebirge und Vulkane. Zu sehen war ebenfalls der riesige Lago Llanquihue, der zweitgrößte See in Chile. So hoch war ich bis jetzt noch nie in meinem kurzen Alpakaleben. Welch ein Erlebnis 😊.

Am nächsten Tag sind wir dann gut 150 Kilometer zu einem anderen See in der Region gefahren. Dort sind wir dann in der Lodge "El Taique", oberhalb des Lago Puyehue untergekommen. Die kleine Lodge liegt sehr ruhig in einem Wald, mit nur wenig Zivilisation. Dementsprechend war hier hauptsächlich entspannen und ausruhen angesagt. Oder wie ich von meinem Sohnemann erfahren habe, ist das hierfür passende Wort in der Alpakajugend "chillen". Am Ankunftstag haben wir noch ein wenig die Gegend bzw. die Felder und Wiesen erkundet. Wir haben viele tolle Landschaftsbilder und Portraits gemacht. Mein persönliches Highlight war allerdings die Bekanntschaft mit zwei netten und freundlichen Schweinen 🐷🐽🐖. Als wir über eine Weide geschlendert sind, haben wir die beiden aus dem Augenwinkel sehen können und haben uns vorsichtig an sie herangetraut. Die beiden waren wirklich sehr aufgeschlossen und haben mit uns gemeinsam für ein tolles Foto posiert. Das kommt auf jeden Fall in unser Familienalbum. Die beiden Schweinchen haben sogar vor Freude an unserem Ohr geknabbert. Etwas gewöhnungsbedürftig diese feuchten Nasen und ihr Sabber um den Mund, aber scheinbar drücken die dicken borstigen Tierchen so ihre Zuneigung aus😊.
In dem Fall kann man wohl sagen dass sie uns zum Fressen gerne haben 🐷😊🤗.
Dadurch, dass die Lodge ziemlich abgelegen ist, haben wir uns dazu entschieden, die zwei Tage hier fast ausschließlich mit chillen zu verbringen. Am zweiten Tag wollten wir dann mit dem Auto Richtung See fahren. Da die Beschilderung und Routen in den Karten etwas schwer zu lesen sind, haben wir uns leicht verfahren bzw. sind immer weiter in die Pampa gefahren. An Kühen, Schafen, Pferden und natürlich auch an Hunden vorbei. Zwischendurch gab es immer wieder kleinere Häuser und Höfe. Nicht vorstellbar und vergleichbar mit dem Leben bei uns in Deutschland, so abgeschieden gelegen. Umso weiter wir fuhren, umso mehr kamen wir in Richtung Privatgelände. Als wir kurz ausgestiegen sind, um uns einen Überblick zu verschaffen, ob es mit dem Auto noch weitergeht, kam ein Auto angefahren. Wir fragten die Frau und den Mann, die im Auto saßen, ob es dort weitergeht und erklärten unsere Situation. Wir erzählten ihnen, dass wir aus Deutschland kommen und eigentlich Richtung See fahren wollten. Wir unterhielten uns auf einem ordentlichen Englisch, dass ich auf meiner Alpakaschule gelernt habe. Selbst Alfred verstand schon einen großen Teil der Unterhaltung. Heutzutage beginnen die Kleinen ja schon sehr früh mit dem Lernen der Fremdsprache. Da lohnt es sich ja dann doch in die Schule zu gehen 😊.
Nun gut, so viel dazu.
Auf jeden Fall war das Ehepaar sehr freundlich und zuvorkommend. Sie hörten aufmerksam zu und hatten viel Verständnis für unsere Situation. Am Ende waren sie sogar so nett und haben gesagt, dass sie uns den Weg zum See zeigen und wir ihnen einfach nur folgen sollen. Nun folgte eine sehr lange und nicht allzu breite Straße über Schotterwege. Wie sich herausstellte, war diese Straße hinab zum See, durch die Wälder der Region, nun tatsächlich Privatgrundstück. Unten am See angekommen, waren wir beim privaten Haus des Ehepaares angelangt. Und das Wort "Haus" ist dabei mehr als untertrieben. Es darf definitiv als Villa oder als Feriendomizil bezeichnet werden. Die Villa lag direkt am See mit einem eigenen Boot und einer Anlegestelle, sowie einem perfekten Blick auf einen schneebedeckten Vulkan. Weit und breit drum herum war nichts außer Wald, Bäumen und einem wundervollen Wasser. Nicht zu unterschlagen sind natürlich auch der wundervolle Garten, der Grillplatz, der Pool oder aber auch die Bar. Wie sich herausstellte, müssen die Beiden mehrfache Millionäre sein. Ihr Hauptwohnsitz ist in Santiago in der Hauptstadt Chiles. In der Sommerzeit verbringen sie die Hauptzeit in ihrem Feriendomizil und gelegentlich kommen ihre vier Kinder zu Besuch. Dies alles erzählten sie uns bei einem kalten Glas Cola. Nachdem wir noch kurz für ein paar Fotos posiert haben, machten wir uns wieder auf den langen Weg durch die Wälder zurück zu unserer Lodge und ließen den Tag entspannt ausklingen.
Welch ein Erlebnis so einen wundervollen Platz und vor allem auch solch nette, zuvorkommende und gastfreundliche Menschen kennenlernen zu dürfen 😍.
Vor allem die Dame war sehr angetan von unserer Idee des Reiseblogs und hat sich sehr amüsiert. Während der kurzen Zeit konnten wir einen weiteren Fan gewinnen 😊.
Im Hotel zuvor haben wir schon einen Fan für uns gewinnen können. Eine ebenfalls sehr nette Dame, die im Hotel gearbeitet hat, war sehr angetan von uns und hat ihren Töchtern ebenfalls von unserem Reiseblog berichtet.
Und das Schöne an der Sache ist, dass wir unsere nächste Nacht, vor unserem Flug nach Santiago, erneut in dem selben Hotel in Puerto Varas, haben werden.
Auf das Wiedersehen freue ich mich schon sehr 😊.


nettes Schweinchen knabbert an meinem Ohr und zeigt seine Zuneigung


auch mein Sohnemann Alfred bekommt die Zuneigung zu spüren🐷🐽🐖🤗



Das Feriendomizil direkt am See🏔


Ich mit meinem Sohnemann Alfred am "chillen" 😎😉

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